Bislang war das Design von Android-Apps für Smartphone und Tablett-PC dem Geschmack des Entwicklers überlassen.
Denn anders als Apple für iPhone- und iPad-Apps, machte Google den Android-Entwicklern keine Vorschriften über das Aussehen der Android-Apps. Das schaffte Vielfalt, aber zum Teil auch für Laien schwer durchschaubare Android-Apps. Denn ein guter Software-Entwickler ist nicht zwangsläufig auch ein guter Designer von Benutzeroberflächen.
Ganz so resolut wie Apple will Google auch in Zukunft nicht vorgehen. Doch für die neue Android 4.0 Version alias Ice Cream Sandwich hat Google nun eine Designrichtlinie mit empfehlendem Charakter veröffentlicht. Zur Umsetzung wird Entwicklern ein Software-Baukasten zur Verfügung gestellt. Einerseits soll damit Entwicklern die Gestaltung der Benutzeroberfläche erleichtert, andererseits das Erscheinungsbild der Anwendungen allgemein verbessert werden. Android-Anwendungen sollen dadurch eine einheitliche Bedienung und ein angepasstes Aussehen erhalten.
Auf einen Rechtsschutz der für Android geltenden Designgrundsätze scheint Google keinen Wert zu legen. In der öffentlich einsehbaren Datenbank des Europäischen Musteramts lassen sich ganze 6 Geschmacksmuster für grafische Benutzeroberflächen zugunsten von Google finden; nicht ein einziges davon für Smartphone oder Tablett-PC.
Anders bei Apple: Zugunsten von Apple sind allein 821 Geschmacksmuster für grafische Benutzeroberflächen eingetragen; meist für iPhone und iPad. In Zukunft werden die Smart-Wars wohl um Benutzeroberflächen und nicht mehr um das Gerätedesign geführt werden.